Eredivisie
Stadion Feijenoord
Ticket
Nach unserem Abstecher nach Belgien gings wieder zurück in die Niederlande. Diesmal in die Hafenstadt Rotterdam wo wir uns ein Spiel im "De Kuip" anschauen n. Der Wettergott meinte es während unseres Aufenthalts in Rotterdam nicht gerade gut mit uns, sodass sich unsere Sightseeing-Aktivitäten durchwegs auf Indoor-Besichtigungen beschränkten. So wurde unter anderem auch die Edvard Munch-Ausstellung besucht - schließlich ist man als Fußballfan ja nicht nur Prolet *g*.
Beinahe wäre es aber garnicht zu einem Matchbesuch gekommen, da die Verantworltichen des Ticket-Offices von Rotterdam die Tickets nicht wie vereinbart hinterlegt, sondern mir zugeschickt haben. Blöd nur, dass ich zum Zeitpunkt des Erhalts aber nicht mehr im Lande war. Doch meiner Mutter und der Post sei dank, erreichten mich die Tickets letzten Endes in unserem Hotel doch noch und so stand einem Matchbesuch nichts mehr im Wege.
Unser Hotel lag ideal für eine Stadion-Anreise. Drei Schritte aus dem Hotel, rein in die Straßenbahn, rüber über die Erasmus-Brücke und nach 10 Minuten fahrt war man vor Ort. Das Stadion, das eigentlich "Feijenoord-Stadion" heißt - im Volksmund aber nur "De Kuip" (Die Wanne) genannt wird, ist das zweitgrößte Stadion Hollans. Unter anderem wurde auch das Endspiel der EURO 2000 hier ausgetragen.
Seit dieser Europameisterschaft dürfte am Stadion aber nicht mehr allzuviel geändert worden sein. Die Hauptribünen sind zwar überdacht, die über der Laufbahn aufgebauten Sitztribünen allerdings nicht. Bei schlechtem Wetter schaut's da also ganz schlecht aus. Da es den ganzen Tag geregnet hatte war es auf den nassen Plätzen aber auch so kein besonderes Vergnügen.
In Rotterdam gibt es zwar keine Chipcard, mit Bargeld kann man aber auch hier nicht zahlen. Man muss sie vorher gegen Jetons (oder sowas in die Richtung) eintauschen. Da es im Stadion nur "Amstel Light" gab und wir mit dem holländischen Light-Bier schon in Amsterdam keine guten Erfahrungen gemacht haben, sparten wir uns das Umtauschen und verfolgten das Spiel mal ohne das übliche Stadion-Bier.
Eine Woche zuvor hatte Rotterdam auswärts 10:0 (in Worten: zehn zu null) gegen Eindhoven verloren. So waren wir doch etwas verwundert, dass das Stadion doch sehr sehr gut besucht war und dass der Support sich nicht gegen Mannschaft und Trainer gerichtet hat. Wenn man bedenkt, dass Rotterdam derzeit im Tabellenkeller herumtümpelt ist das keine Selbstverständlichkeit.
Bereits vor dem Spiel gab es ein Feuerwerk - der Grund ist uns bislang noch immer nicht klar, aber eventuell ist das dort so der Brauch. Nach einigen Spielminuten wurde von den Fans ein großes Transparent entrollt auf dem einigen verstorbenen Feyenoord-Anhängern gedacht wurde - schließlich stand Allerheiligen vor der Tür und man weiß sich ja zu benehmen.
Das Spiel selbst war ein typisches Keller-Derby. Fehler auf beiden Seiten führten immer wieder zu guten Torchancen, aber die erste Halbzeit endete Torlos. In den zweiten 45 Minuten machte dann Rotterdam mehr Druck und Venlo konnte sich kaum aus der eigenen Hälfte retten.
So kam es wie es kommen musste und der Ball landete nach einem Kopfball klar hinter der Torlinie. Spieler und Fans jubelten, aber der Linienrichter hatte es anders gesehen. Eine krasse Fehlentscheidung wie man auch auf den von den VIPs in den Logen zum Publikum gedrehten Fernsehschirmen sehen konnte. Als dann wenig später auch noch ein Elfmeter nicht gegeben wurde, war die Stimmung am kochen und zahlreiche Gegenstände flogen aufs Spielfeld und der Linienrichter musste nicht nur dem Regen sondern auch den Bierduschen trotzen.
Wenig später wurden die Fans aber erlöst und Wijnaldum schoss zur verdienten 1:0-Führung ein. Danach war der Käse gegessen. Venlo machte zwar nun etwas auf, was Rotterdam aber immer wieder Raum für Konter eröffnete. Und zwei davon waren erfolgreich, sodass es letzten Endes einen 3:0-Sieg zu bejubeln gab.